Die deutsche Ostsee gilt als eines der Top-Ferienziele. Mit Inseln wie Rügen und Usedom lockt die Region in Haupt- und Nebensaison riesige Besucherzahlen an. Gerade im Sommer füllen sich die Badestrände, Restaurants und Cafés in der Gegend schnell. Doch wie erklärt sich die Popularität der Inselferien? Dieser Text gibt einen Überblick über die wichtigsten Gründe.
Zeit fernab des Alltags verbringen
Inseln versprechen Urlaub in ruhigen und zudem attraktiven Regionen. So liegen die Eilande in einer speziellen Lage. Usedom etwa bildet den grenznahen Teil der deutschen Ostsee ab. Der im Osten befindliche Ausläufer gehört nicht mehr zu Deutschland, sondern bereits zum Nachbarstaat Polen. Besucher befinden sich auf diese Weise gewissermaßen am Ende der (deutschen) Welt. Sowohl Usedom als auch Rügen verbindet ferner ein entscheidender Vorteil: Beide sind einerseits in Küstennähe und problemlos mit Auto oder Zug erreichbar. Andererseits unterscheidet sich das Leben deutlich vom Alltag auf dem Festland. Viele Einwohner leben vom Fischfang sowie der Landwirtschaft und scheuen das bunte Treiben in den Städten. Lange Strände mit nur wenig Menschen oder ausgedehnte Wiesen mit Schafherden sind daher kein seltener Anblick. Insofern bietet die Ostsee ihren Besuchern ausreichend Möglichkeiten zum Rückzug.
Landschaften, Sagen und Skurriles erleben
Dass Inseln als Ferienort bei Urlaubern im Trend sind, ist wenig verwunderlich. Schließlich bieten sie allerlei Stoff für Mythen. Weniger bekannte Orte in Europa locken oft mit kuriosen Geschichten. Die Kulisse zahlreicher Eilande diente als Vorbild für berühmte Serien und Filme, wie TUI richtigerweise anmerkt. Andere wie das bei Rügen gelegene Riems sind mit mysteriösen Forschungsprojekten verbunden, die Anlass zu Spekulation und Legenden geben. Überhaupt beherbergen Dutzende Inseln eine spannende Natur. Endemische Arten leben geschützt vor fremden Einflüssen, wodurch sich äußerst seltene Tiere etablieren konnten und das Interesse bei Forschern wecken. Aus der Biologie ist die Lotka-Volterra-Regel bekannt, welche die Auswirkungen von neuen räuberischen Arten auf Inseln beispielhaft dokumentiert. Auch die Ostsee-Inseln sind für ihre reichhaltige Vogelwelt bekannt und bei Ornithologen beliebt. Schließlich wissen Archipele auf der gesamten Welt in landschaftlicher Hinsicht zu begeistern. Steile Küsten, weite Dünen, Hügel und Wälder sind gleichermaßen vertreten und regen die Abenteuerfantasie an.
Kulturelles Angebot
Für Besucher halten Rügen und Co. ein reichhaltiges Angebot an kulturellen Veranstaltungen bereit. An ersterem Ort finden regelmäßig Theaterveranstaltungen mit modernen Stücken und Klassikern statt, die besonders in den Sommermonaten für Freude sorgen. So wie die jährlich stattfindenden Störtebeker Festspiele. Zudem liegen auf Rügen spannende Kulturstätten wie das Oldtimer-Museum in Binz, das Jagdschloss Graniz oder das Seefahrerhaus Sellin. Ähnlich verhält es sich auf Usedom, wo eine sehr aktive Kunstszene zu finden ist. Einige Künstler stellen ihre Werke in modernen Ateliers für interessierte Besucher aus. Zudem veranstaltet die Kulturszene im Herbst jeden Jahres ein Musikfestival, das lokalen und überregionalen Musikern die Bühne leiht.
Fazit: Die Popularität der deutschen Ostsee erklärt sich durch viele Faktoren. Für die meisten Familien dürfte das kulturelle Angebot in Verbindung mit ansprechenden Landschaften und der Lage „ab vom Schuss“ den Ausschlag geben. Tourismusexperten rechnen für das nächste Jahr mit weiter steigenden Besucherzahlen. Allein 2022 gab es über 1,3 Millionen Besucher auf Rügen.